Die wissenschaftliche Leitung der mit DFP-Punkten akkreditierten Veranstaltung hatte wie gewohnt Univ.-Prof. Dr. Siamak Ansari Shahrezaei. Zu Beginn des Symposiums begrüßten Primaria Priv.-Doz.in Dr.in Katharina Krepler und Univ.-Prof. Ansari das Publikum und leiteten zum ersten Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Gerhard Garhöfer (MedUni Wien) über. Hier behandelte der Vortragende neue Innovationen in der pharmazeutischen Pipeline zum Thema Retina. Prof. Garhöfer ging dabei beispielsweise auf das neue Bevacizumab Gamma ein, das vor kurzem zum ersten Mal eine Zulassung für die feuchte AMD erhalten hat. Der Vortragende erwartet sich hierdurch zukünftig eine Reduktion der Kosten für IVOMs.
Neuigkeiten rund um die Netzhaut
Den zweiten Vortrag des Tages hielt Univ.-Prof. Dr. Hendrik Scholl (Ophthalmopharmakologie MedUni Wien) über Therapieentwicklungen für erbliche Makuladegenerationen. Dabei ging der Vortragende etwa auf das ABCA4-Gen ein, das für zirka 30 % aller Fälle von erblicher Makuladegeneration verantwortlich ist. Zudem erklärte Prof. Scholl, dass der Morbus Stargardt in der afrikanischen Bevölkerung dreimal so häufig auftritt wie in Europa.
Univ.-Prof. Dr. Focke Ziemssen, der Direktor der Universitäts-Augenklinik Leipzig, präsentierte im darauffolgenden Referat, die Epidemiologie, Risikofaktoren und Herausforderungen für das Gesundheitssystem bei der diabetischen Retinopathie (DR). Durch eine höhere Lebenserwartung gibt es in Europa immer mehr Fälle von Diabetes und DR. In England gibt es daher bereits eine systematische Vorsorge mit einem abgestuften OCT-Screening.
Den anschließenden Vortrag hielt Univ.-Prof. Dr. Andreas Pollreisz, der Leiter der Ambulanz für diabetische Retinopathie an der Universitäts-Augenklinik Wien, zum Thema „DRP – Aktueller Stand und zukünftige Möglichkeiten der Bildgebung“. Hier präsentierte Prof. Pollreisz unter anderem eindrucksvolle Fundusfotos von DR-Patient:innen.
Univ.-Prof. Dr. Matus Rehak, der Direktor der Universitäts-Augenklinik Innsbruck, behandelte anschließend neue Erkenntnisse mit langwirksamen Anti-VEGF-Medikamenten bei der DR. Bis zu 40 % der Patient:innen sprechen laut dem Vortragenden nicht adäquat auf die „konventionellen“ Anti-VEGF-Medikamente an. Aflibercept 8 mg und Faricimab versprechen diesen Anteil zu verringern und außerdem die Behandlungsintervalle zu verlängern. Nach den Vormittagsvorträgen diskutierten die Experten in einem Panelgespräch die ersten Referate sowie Fragen aus dem Publikum.
Die Vorträge des Nachmittags
Nach dem gemütlichen Mittagessen, dass zu einer Diskussion der Vorträge und zu einem gemeinsamen Netzwerken einlud, startete das Nachmittagsprogramm des Symposiums mit einem Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Marius Ueffing aus Tübingen zum Thema „Klinische und translationale Aspekte von Omics-Studien bei AMD“. Die weiteren Vortragenden des Tages waren Priv.-Doz. Dr. Thomas Ach (Augenklinik Bonn), Univ.-Prof. Dr. Anton Haas (Universitäts-Augenklinik Graz) und Univ.-Doz. Dr. Stefan Egger (Universitäts-Augenklinik Salzburg). Heuer wurde das Symposium von Bayer Austria und Roche Austria tatkräftig unterstützt.