04.12.2024 | Allgemein

LOG 24: Auge trifft Uni

In diesem Jahr fanden die traditionellen Linzer Ophthalmologischen Gespräche (LOG) erstmals am MED Campus der Johannes Kepler Universität Linz statt. Mit dem Umzug wurden auch neue Programmelemente etabliert, um den interaktiven Charakter der Veranstaltung weiter zu fördern. Was unverändert blieb, war das große Publikumsinteresse. Mit 400 Teilnehmer:innen (inklusive Warteliste) waren die LOG 24 auch heuer wieder restlos ausgebucht.

Vor 10 Jahren nahm die Medizinische Fakultät der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz ihren Lehr- und Forschungsbetrieb auf. 2017 erhielt Univ.-Prof. Dr. Matthias Bolz – er ist auch für die Organisation und Programmgestaltung der LOG verantwortlich – eine Professur für Augenheilkunde und leitet seither die Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie am Kepler Universitätsklinikum in Linz.

„In den letzten sieben Jahren haben wir viel bewegt“, berichtete Prof. Bolz in einem Statement: 11 Spezialambulanzen wurden gegründet, der gesamte Lehrplan entwickelt und wesentliche Forschungsschwerpunkte etabliert. Im Universitätsklinikum wurden mehr als 48.000 Operationen durchgeführt und über 200 wissenschaftliche Arbeiten publiziert. „Damit liegen wir an zweiter Stelle hinter Wien“, bilanziert Prof. Bolz, sieht aber trotz, oder gerade wegen der erfolgreichen Entwicklung dringenden Handlungsbedarf: „Wir betreuen inzwischen über 40.000 Patient:innen im Jahr, um 11.000 mehr als zu Beginn. In der gleichen Zeit wurden aber nur zwei zusätzliche Stellen geschaffen.“

Neuer Schwerpunkt und Programmelemente

Zurück zu den LOG 24: Der Umzug der Veranstaltung an den MED Campus I der JKU wurde notwendig, weil die bisherige Location „Stahlwelt Linz“ derzeit umgebaut wird. Prof. Bolz zeigt sich vom neuen Standort und seinen Möglichkeiten begeistert und kann sich „gut vorstellen, dauerhaft hierher zu übersiedeln. Endgültig entscheiden werden wir aber erst nach Beurteilung des Teilnehmer:innen-Feedbacks, wie der neue Standort bei ihnen angekommen ist.“ Mit dem Location-Wechsel wurde auch das Tagungsprogramm um neue Elemente erweitert, erzählt Prof. Bolz: „Wenn man schon einmal die Rahmenbedingungen ändert, ist es auch an der Zeit, das Format der LOG komplett neu zu erfinden. Wir wollen neue Wege anbieten, um Wissen zu vermitteln.“

Netzhautdiagnostik und Therapie

Unter anderem wurde erstmals ein Schwerpunktthema formuliert, dass im Fokus der wissenschaftlichen Vorträge stand: Netzhautdiagnostik und Therapie. Diskutiert wurde unter anderem über den IVOM-Dschungel, VEGF-Inhibitoren, Biomarker und neue Erkenntnisse in der retinalen Bildgebung, das Glaukom oder aktuelle Aspekte in der Ablatio- sowie Kataraktchirurgie. Eine Premiere stellte auch der Vortrag des Militär-Strategen Oberst Mag. (FH) Daniel Hikes-Wurm, MA dar, der sich in der neu etablierten „… and beyond“ Reihe politische und philosophische Gedanken zum Thema „Unser Gesundheitssystem unter Stress“ machte. In dieser Reihe sollen auch zukünftig immer wieder Professions- und Fachdisziplin-fremde Expert:innen zu Wort kommen. Die bereits am Vormittag parallel und wiederholt laufenden diagnostischen (Zeiss) Workshops richteten ihren Fokus ebenfalls auf die Interaktion zwischen Vortragenden und Auditorium: Anhand konkreter Fallberichte wurden im Ärzt:innen-Panel Diagnose- (und Therapie-) Optionen zu den Themen Glaukom Differenzialdiagnostik, Retina Differenzialdiagnostik, Cornea und Biometrie diskutiert. Gleichzeitig fanden auch Pflege-Workshops statt. Im „medSPACE“, einer einzigartigen Forschungskooperation zwischen JKU, Siemens und Ars Electronica Futurlab, präsentierten Prof. Bolz und Dr. Paul Jirak Augenoperationen im 3D-Format auf einer 14 x 7 m großen Leinwand: Augenchirurgie quasi im IMAX-Format! Integriert in die LOG 24 waren die Jahrestagungen des Vereins der Augenchirurginnen sowie der Austrian Young Ophtalmologists (die ÖOG-Komission der Assistenzärztinnen und Assistenzärzte in der Augenheilkunde).

Die Sponsoren

Finanziell unterstützt und ermöglicht wurden die LOG 24 von 18 Industriepartnern, die sich und ihre Produktinnovationen im Foyer des MED Campus I im Rahmen einer Industrieausstellung präsentierten: Neben den Hauptsponsoren Zeiss, Oertli Ophthalmedic, AbbVie und Johnson & Johnson waren folgende Firmen mit einem eigenen Stand vertreten: ASKIN & CO, Bayer, DORC, Elios Vision, HOYA Vision Care, Mediconsult, NEUMED AG, Pharmaselect, OmniVision, Rayner, Roche, Santen, Théa und URSAPHARM.

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