Die Innsbrucker Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie freut sich zusammen mit Matus Rehak über einen neuen Direktor. Erst vor rund eineinhalb Jahren hat der 43-jährige die Leitung der Augenklinik in Gießen übernommen. „Den Ruf nach Innsbruck habe ich dann aber angenommen, weil ich hier sehr gute Voraussetzungen für die Fortsetzung meiner Forschungsarbeiten geboten bekomme“, erzählt Rehak. Ein Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit sind etwa Gefäßerkrankungen der Retina.
VERBESSERTE THERAPIE VON GEFÄSSVERSCHLÜSSEN
Netzhautgefäße sind mikroskopisch klein und können demnach auch leicht beschädigt werden: Kommt es hier zu einer Störung, sterben rasch Nervenzellen ab. Dabei ist neben der diabetischen Retinopathie auch der retinale Venenverschluss ein häufiger Auslöser für den Netzhautschaden. Neue und verbesserte Behandlungsmethoden sind daher ein wichtiges Ziel der klinischen Forschung. Matus Rehak leitet seit 2020 die multizentrische „CoRaLa2“ Studie, die zum Ziel hat, die Behandlung eines Zentralvenenverschlusses im Auge zu verbessern. Ergänzend zur Injektionstherapie wird im Rahmen des Projektes überprüft, ob ein Lasereingriff die Dauer sowie die Frequenz einer Behandlung positiv beeinflussen kann. „Mein Ziel ist es, dass Innsbruck auch ein Zentrum dieser Studie wird, die dann weiterhin von Gießen aus koordiniert werden wird“, erklärt Rehak.
DIGITALISIERUNG UND TELEMEDIZIN: WICHTIGE PROJEKTE DER ZUKUNFT
Ein wichtiges Anliegen sind dem Experten auch die Bereiche Digitalisierung und Telemedizin. „Am Universitätsklinikum Gießen habe ich in den letzten anderthalb Jahren intensiv die Digitalisierung der Augenklinik mit einem Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Klinik sowie der IT koordinieren dürfen“, erzählt Rehak. „Unser Ziel dort war eine weitestgehend papierlose Klinik.“ Digitalisierung ist für den neuen Innsbrucker Direktor auch eine wichtige Grundlage für die reibungslose Forschung. Neue Technologien sind aber auch in der Patient*innen-Versorgung wichtig, insbesondere wenn sie dezentralisiert unterstützen können. „In Leipzig habe ich telemedizinische Projekte kennengelernt, um Gebiete besser erreichen zu können, in denen es keine Augenärztin, keinen Augenarzt gab“, sagt Rehak.
DER NEUE DIREKTOR
Der gebürtige Slowake, der in Prag Medizin studiert hat, begann seine ärztliche Laufbahn als Assistenzarzt in Olmütz, Tschechien. Im Jahr 2006 wechselte er an die Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde nach Leipzig. 2009 und 2010 erforschte er im Zuge eines Auslandsaufenthaltes die Grundlagen der ischämiebedingten Netzhautschädigung am Doheny Eye Institute in Los Angeles, Kalifornien. Nach dem Abschluss seiner Facharztausbildung wechselte der 43-Jährige 2014 an die Augenklinik der Charité in Berlin, wo er unter anderem die Studienambulanz leitete und zuletzt auch als geschäftsführender Oberarzt tätig war. 2016 übernahm er diese Funktion in Leipzig. 2021 begann er schließlich seine Arbeit als Direktor der Augenabteilung am Universitätsklinikum Gießen. Diverse Forschungsprojekte führten Rehak unter anderem in die Länder Italien, Finnland und die USA. Das Medical Network Team wünscht dem neuen Direktor der Innsbrucker Augenklinik alles Gute für seinen Antritt sowie eine erfolgreiche und schöne Zeit in Tirol!