Bereits bei der feierlichen Eröffnung war man ins wunderschöne Wien zurückversetzt, dort wo Prim. Univ.-Prof. Dr. Oliver Findl heuer im Zuge des ESCRS-Kongresses die Hofburgtore für Musik und Kultur öffnete, wurde in Amerika angeknüpft. Mit einer beinahe 400 Jahre alten Violine des Geigenbauers Andrea Guarneri, der zu den bekanntesten Schülern von Nicolò Amati zählte, konnte einmal mehr gezeigt werden, dass in der Ophthalmologie nicht nur das Seh-, sondern auch das Hörvermögen zu Begeisterung führen kann.
Die Themenschwerpunkte
In einer Stadt wie San Francisco, die im Technologie geprägten Umfeld Kaliforniens liegt, überrascht es wenig, dass auch zukunftsweisende Ansätze wie etwa die Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) einen Schwerpunkt des AAO-Programms bildeten. Die American Academy of Ophthalmology konstatierte dazu in einer Aussendung: „World’s Largest Meeting of Eye Physicians and Surgeons Spotlights Advances in Artificial Intelligence“. Hervorzuheben ist aus jener Aussendung, dass nicht nur außereuropäische Experten im Orchester der Innovation mitspielen. Aus Wien waren gleich zwei Expert:innen anwesend, die zum Thema KI referierten. Für den hinteren Augenabschnitt Prim. Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Schmidt-Erfurth, und für den vorderen Augenabschnitt Prim. Univ.-Prof. Dr. Oliver Findl, der als ESCRS-Präsident auch Standpunkte der Europäischen Gesellschaft für Katarakt und Refraktive Chirurgie einbrachte.
Augengesundheit für alle
In Amerika und insbesondere bei den jungen Ophthalmolog:innen spürbar, war jedoch nicht nur ein Interesse an Hightech, sondern ebenso der Wunsch in weniger gut versorgten Gebieten einen Beitrag zur Augengesundheit zu leisten. Dazu wurden Fellowship Programme vorgestellt, die globale Aspekte der Ophthalmologie beleuchten und sich durch multinationale Partnerschaften auszeichnen, die das Ziel verfolgen allen Menschen Zugang zu individualisierter augenmedizinischer Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Neue Technologien und Künstliche Intelligenz werden zukünftig auch hierbei assistieren, aber es darf nicht vergessen werden, dass menschliches Einfühlungsvermögen, Empathie und Zusammenarbeit unverzichtbarer bleiben – trotz der digitalen Transformation.◗